Brennstoffzellen-Technologie von Linde

Mit Wasserstoff in die Zukunft

Wie wäre es, wenn ein Fahrzeug in nur drei Minuten wieder betankt wäre und beim Betrieb keine Emissionen entstünden? Was wie Wunschdenken klingt, sind zwei wesentliche Vorteile eines der aussichtsreichsten Energiesysteme der Zukunft: der Brennstoffzellentechnologie.
Bei der Auswahl des passenden Energiesystems für Flurförderzeuge spielen neben den Einsatzanforderungen auch Aspekte wie der Platzbedarf für die Betankung oder das Aufladen, die Energiekosten und die Umweltverträglichkeit eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund geraten zunehmend alternative Antriebssysteme in den Blick, die Vorteile gegenüber konventionellen Lösungen wie Bleisäure-Batterien aufweisen.
Hierzu gehören neben Lithium-Ionen-Batterien die Brennstoffzellen. Linde Material Handling hat als erster Hersteller mit der Erkundung dieser Technologie begonnen und entwickelt seit 2000 einsatztaugliche Lösungen. Dadurch eröffnet sich Logistikbetrieben die Chance, bereits heute von dieser Zukunftstechnologie zu profitieren.

Wie funktionieren Brennstoffzellen?
Brennstoffzellen funktionieren ähnlich wie Batterien, das heisst durch eine chemische Reaktion entsteht Energie. Der entscheidende Unterschied: In der Brennstoffzelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Strom, Wärme und Wasser. Dieser Vorgang wird auch "kalte Verbrennung" genannt und bringt einige Vorteile, aber auch technische Herausforderungen mit sich.


8 Vorteile der Wasserstofftechnolgie

Schnelles Betanken
In nur drei Minuten sind die Brennstoffzellen mit Wasserstoff aufgetankt. Damit steigt die Verfügbarkeit der Fahrzeuge – ein großer Vorteil im harten Mehrschichtbetrieb.

Geringere Kosten
Die Kosten für Wasserstoff sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Zudem steigt die Produktivität etwa durch Wegfall des zeitaufwendigen Batteriewechsels und durch kurze Betankungszeiten.

Sicheres Handling
Durch den Wegfall des Batteriewechsels sowie potenziell gefährlicher Säuren ist das Handling von Brennstoffzellen für Anwender besonders sicher.

Sauberes Handling
Brennstoffzellen sind eine saubere Alternative zu Bleisäure-Batterien. Damit eignen sie sich vor allem in hygienekritischen Branchen wie der Pharma- oder Foodindustrie.

Längere Lebensdauer
Brennstoffzellen haben eine Lebensdauer von durchschnittlich 10.000 Betriebsstunden. Damit sinken die Lebenszykluskosten und die Umweltauswirkungen.

Platzsparend
Keine Batterieladestationen oder Batterieräume: Die Infrastruktur zur Wasserstoffbetankung lässt sich platzsparend implementieren. Damit steht mehr Lagerfläche zur Verfügung.

Umweltfreundlich
Bei der "kalten Verbrennung" entstehen lediglich Wasserdampf und Wärme. Der Wasserstoff lässt sich umweltfreundlich gewinnen – aus regenerativen Quellen wie zum Beispiel Biogas. Dadurch sinken die CO2-Emissionen.

Modernes Energiesystem
Betriebe übernehmen verstärkt Verantwortung für ihren Einfluss auf Mensch und Umwelt. Brennstoffzellen leisten hierbei einen wichtigen Beitrag, der auch von Kunden honoriert wird.


Mit Wasserstoff zum optimalen Business Case

Die Brennstoffzellentechnologie ist prinzipiell einsatzbereit und stellt je nach Einsatzanforderungen für manche Unternehmen sogar das ideale Energiesystem dar. Die passende Lösung und die damit einhergehenden Investitionen müssen jedoch für jedes Unternehmen individuell ausgearbeitet werden. Dabei gelten für den wirtschaftlichen und effizienten Einsatz einige Voraussetzungen:
 

  • Flottengrösse: In der Regel entsteht ab dem Einsatz von rund 20 Fahrzeugen ein wirtschaftlicher Business Case.
 
  • Infrastruktur: Bei einer bereits vorhandenen Wasserstoffinfrastruktur zum Betanken ist ein wirtschaftlicher Einsatz in der Regel möglich. Muss diese Infrastruktur zunächst noch geschaffen werden, ist die Wirtschaftlichkeit im Einzelfall zu prüfen.
 
  • Fördermittel: Sofern für den Aufbau einer nachhaltigen, wasserstoffbetriebenen Flotte Fördermöglichkeiten bestehen, erhöht dies die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine tragfähige Lösung umsetzen lässt.



Investition in eine nachhaltige Technologie
Linde Material Handling betrachtet Brennstoffzellen als eine wegweisende Zukunftstechnologie. Aus diesem Grund integriert das Unternehmen entsprechende Lösungen schrittweise in neue Produkte. Damit entwickelt sich dieses außergewöhnliche Energiesystem nach und nach zu einem Alltagsprodukt, das vielerorts konventionelle Antriebe ersetzen wird.


Erster Wasserstoff-Gabelstapler in der Schweiz eingeführt

Der erste Wasserstoff-Gabelstapler in der Schweiz ist bei der Messer Schweiz AG angekommen und ist per sofort im Einsatz. Wasserstoff-Gabelstapler seien deutlich ökologischer und effizienter als Elektrostapler, wie es heisst.
Gemeinsam führen Linde Material Handling und die Messer Schweiz AG die ersten grünen Wasserstoff-Gabelstapler in der nationalen Logistik der Schweiz ein. Elektrostapler haben sich – wie es heisst – in den letzten Jahren als wenig effizient erwiesen und werden künftig von H2-Staplern abgelöst.

In weniger als 5 Minuten aufgetankt
Die Linde Wasserstoff-Gabelstapler haben einen 1,8 kg Wasserstofftank, der es dem Industrie- oder Logistikunternehmen erlaubt, diese Flurförderzeuge problemlos während der ganzen Schicht einzusetzen. Der H2-Gabelstapler ist in weniger als 5 Minuten aufgetankt. Dafür braucht es bei Elektrostaplern mehr als 2 Stunden. H2-Gabelstapler stossen bei ihrem Einsatz null CO2 aus. Eine Entsorgung der Batterie nach rund 6000, wie bei Elektrostapler, ist nicht nötig. Die Brennstoffzellen des H2-Staplers von Linde MH liefert der Brennstoffzellengigant Plug Power, der bereits Amazon und seit 14 Tagen auch Walmart mit ihren Geräten versorgt.

Lange Lebensdauer
„Wir sind stolz darauf, in der Schweiz die ersten zu sein, die einen Wasserstoff-Gabelstapler einführen, damit die Schweizer Logistik künftig sehr viel ökologischer arbeiten kann“, sagt Messer Schweiz-CEO, Dr. Ing. Hans Michael Kellner. Linde liefert die H2-Gabelstapler und die Messer Schweiz AG, Lenzburg, diverse H2-Tankstellentypen, einschliesslich autarke. Mit Hilfe von z. B. Solarzellen und einer Elektrolyse kann jedes Logistikunternehmen seinen Wasserstoff damit grün vor Ort herstellen, speichern und auf Wunschdruck verdichten. Für jeden Betrieb gibt es eine wirtschaftliche Lösung. „H2-Stapler bieten gleich mehrere Vorzüge gegenüber anderen Antriebssysteme. Es bringt die jeweiligen Vorteile der verschiedenen Systeme zusammen. Man tankt so schnell wie beim Dieselstapler und ist grün wie ein Elektrostapler. Die lange Lebenszeit und die Betriebszuverlässigkeit sind weitere Argumente. Selbst bei einem Ausfall der Brennstoffzelle kann das Modul binnen weniger Minuten ersetzt werden“, erläutert Kellner.

Quelle und weitere Informationen: Messer Schweiz